Implantate
Kombinationszahnersatz wie im natürlichen Gebiss
Seit 1993 werden in unserer Praxis Implantate eingesetzt. Implantate bestehen vorwiegend aus einer Titan 4 Legierung und sind aufgrund eines Oxidationsprozesses mit Luft bioinert. Prof. Branemark aus Schweden hat im vorigen Jahrhundert das Einheilen von Titanimplantaten erforscht und zur Praxisreife entwickelt. Titanimplantate sind heute in der Lage, menschliche Zähne ideal zu ersetzen und weisen eine Langzeiterfolgsquote von 95% aus. 2010 wurden alleine in Deutschland ca. 800 000 Implantate inseriert. Üblicherweise hat ein Implantat heute Schraubenform und wird je nach Platzbedarf in den unterschiedlichsten Durchmessern und Längen angeboten. Je nach Bedarf können heute auf Implantate Einzelkronen, kleine und große Brücken aufgeschraubt bzw. aufzementiert werden.
Kombinationszahnersatz wie im natürlichen Gebiss ist auf Implantaten ebenso möglich. Auch schlecht sitzende Prothesen finden in Verbindung mit Implantaten wieder sicheren Halt. Voraussetzung ist genügend und belastbarer Knochen. Sollte der Kieferknochen Defizite aufweisen, so kann ein zusätzlicher knochenchirurgischer Eingriff das Implantatlager optimieren.
Schlussendlich kann man heute von einem Paradigmenwechsel in der Zahnmedizin durch die Implantate sprechen. Die Implantate haben die zahnmedizinische Versorgung unserer Patienten revolutioniert.
Titanstimulationstest
Neueste Forschungsergebnisse brachten zutage, dass wir die uneingeschränkte Bejahung von Titan unter einem kritischeren Blickwinkel betrachten müssen. Wie sich herausgestellt hat, reagieren ca. 15% unserer Patienten sensibel auf Titan. Damit ist keine Allergie gemeint, sondern die Tatsache, dass winzigste Titanpartikel, die sich beim Eindrehen lösen, die Knochenabbauzellen, die sog. Osteoklasten aktivieren. Anstatt dass sich neuer Knochen an das Implantat anlagert, wird Knochen abgebaut. Und damit geht die unbedingte Primärstabilität des Implantats, sowie das Implantat selbst verloren. Um dieses Risiko in Zukunft auszuschließen ist ein sog. Titanstimulationstest vor einer Implantation unbedingte Vorraussetzung.